Auf rein technischer Ebene scheint die Antwort einfach: Je mehr Mittel in den ÖPNV fließen, desto schneller lassen sich veraltete Systeme durch moderne, umweltfreundliche Technologien ersetzen. Doch bei näherer Betrachtung wird deutlich: Gesellschaftliche Ziele wie Inklusion und Teilhabe bleiben dabei oft auf der Strecke. Der Fokus liegt auf Technik – der Mensch kommt danach.
Aus unserer langjährigen Zusammenarbeit mit ÖPNV-Kunden wissen wir: Nicht die Ziele bestimmen den Ressourceneinsatz – sondern umgekehrt. Es sind die verfügbaren Mittel – Personal, Zeit, Budget –, die den Handlungsspielraum definieren. Die Haltung „Wir machen das Beste aus dem, was wir haben“ ist nachvollziehbar, aber problematisch: Wie soll zukunftsorientierte Entwicklung gelingen, wenn die Ressourcen gerade reichen, um den Status quo mühsam aufrechtzuerhalten?
In den vergangenen Jahren wurde massiv in Technik investiert: neue Fahrzeuge, digitale Fahrgastinformationen, umfassende Apps und Plattformen. Der ÖPNV wurde digitalisiert – effizienter, vernetzter, klimafreundlicher. Und dennoch: Auf der Strecke geblieben ist, was nicht durch das digitale Nadelöhr passt – insbesondere eine nutzerfreundliche Kommunikation.
Ein gutes Beispiel: das PDF-Format. Jahrzehntelang war es der Inbegriff praktischer Fahrgastinformation – systemunabhängig, jederzeit verfügbar, online wie offline. Heute gilt es vielen als veraltet, ja sogar als Barriere. Es steht der Verdacht im Raum, PDF-Dateien seien nicht barrierefrei und deshalb obsolet. Doch stimmt das?
Nein. Das PDF ist nicht von gestern. Es wurde technisch weiterentwickelt und kann heute vollständig barrierefrei gestaltet werden – sofern man es richtig macht. Gut gemachte barrierefreie PDFs ermöglichen blinden und sehbehinderten Menschen den Zugang zu Fahrplänen über Screenreader oder Sprachsteuerung. Auch ältere Menschen profitieren von klar strukturierten, übersichtlichen Inhalten.
Allerdings gilt auch hier: Barrierefrei ist nicht gleich benutzerfreundlich. Manche Anbieter erfüllen lediglich formale Mindeststandards, während andere – wie etwa OVA Media – praxisnahe und leicht nutzbare Lösungen entwickeln, die sich im Alltag bewähren.
Es ist an der Zeit, die Prioritäten neu zu justieren. Nur Technik zu modernisieren, greift zu kurz. Erst eine verständliche, zugängliche Informationskultur ermöglicht Teilhabe – für alle. Sie ist Voraussetzung dafür, dass gesellschaftliche Ziele wie Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Nutzungsvielfalt erreicht werden können.
Technische Errungenschaften entfalten ihre Wirkung nur dann voll, wenn sie auch verständlich, auffindbar und nutzbar sind. Deshalb dürfen vorhandene Mittel nicht ausschließlich in technische Entwicklungen fließen. Kommunikation und Technik müssen gemeinsam gedacht werden – für einen zukunftsfähigen, inklusiven ÖPNV, der möglichst viele mitnimmt. Dann wird es vielleicht doch möglich, es (fast) allen recht zu machen.
Wir laden Sie dazu ein, einen Fahrplan Ihrer Wahl als barrierefreien PDF-Fahrplan aufzubereiten – unverbindlich und kostenlos.